Zwölf Digital Hubs wurden in den deutschen Ballungszentren gegründet. Wie wird gewährleistet, dass auch strukturschwächere Regionen einbezogen werden und von den digitalen Innovationen profitieren?
Viele Innovationen, die vielleicht eher in urbanen Regionen entstehen, werden das Leben auch in ländlichen Regionen verbessern. Nehmen wir das autonome Fahren, welches auch ältere Menschen mobil macht. Oder telemedizinische Apps, welche die weniger werdenden Ärzte auf dem Land ergänzen können. Nicht zuletzt sind ja gerade auch im ländlichen Raum viele dezentrale Energieerzeuger, welche ja irgendwie im Stromnetz gemanagt werden müssen. Genau solche Themen werden im Smart Infrastructure Hub adressiert.
Digitalisierung ist in einigen Branchen schon recht weit vorangeschritten, in anderen geht es dagegen eher schleppend voran. Die Gesundheitsbranche etwa hat noch einigen Nachholbedarf – aber das Thema eHealth steht auf der Leipziger Agenda. Was ist hier geplant?
Generell ist der Gesundheitsmarkt stark reguliert und sehr komplex, was digitale Innovationen durchaus schwerer machen kann. Nichtsdestotrotz denken wir und viele Experten, dass die Digitalisierung im Gesundheitsbereich jetzt auch richtig Fahrt aufnehmen wird.
International ist man da oft schon weiter. Gemeinsam mit unserem strategischen Partner, der AOK PLUS, suchen wir deswegen innovative digitale Lösungen mit hohem Nutzen für den Patienten, beispielsweise im Bereich Telemedizin oder Patientenrechte. Wir haben auch schon einige erfolgreiche eHealth-Startups unterstützt, darunter DIPAT – Die Patientenverfügung.
Innovationen sind oftmals mit Investitionen verbunden. Wie kann gewährleistet werden, dass die nötigen Finanzen für eine umfangreiche Revolution des Gesundheitswesens zur Verfügung stehen? Werden auch dazu Lösungsansätze im Digital Hub diskutiert?
Der Kapitalzugang ist in allen Branchen entscheidend. Bisher konnten wir jedoch gerade auch in unserem SpinLab-Programm recht erfolgreich für Startups Mittel von Privatinvestoren und Förderprogrammen einsammeln. Speziell im Bereich eHealth hat übrigens auch das Sächsische Sozialministerium den Kapitalbedarf erkannt und stellt eine mittlere zweistellige Millionensumme für innovative eHealth-Projekte zur Verfügung.