Disruptive Technologien und die Digitalisierung beschäftigen auch kommunale Unternehmen zunehmend. Wo sehen Sie das größte Entwicklungspotential? Wo sehen Sie die größten Schwachstellen?
Ob und wann Disruption für die Kommunalwirtschaft und dann auch noch in welcher Sparte eintritt, ist ja gerade die Millionen-Frage… Gleichwohl gibt es Stimmen, dass die Energiewirtschaft die „nächste fette Ente“ auf dem Teich ist, die geschossen wird. Und klar gibt es Vorstöße wie von 1&1, die in den Stromvertrieb eingestiegen sind, die es zu beachten gilt. Fakt ist aber auch: unsere Unternehmen haben keine Angst, weil sie auch keine Angst haben müssen. Denken sie an die fundamentale Transformation mit der Energiewende und dem Atomausstieg – die Branche hat funktioniert und sich unaufgeregt und mit quasi null Fehlern darauf erfolgreich eingestellt. Wir haben also Kompetenzen und Köpfe, die Erneuerung und Agilität können und leben."
Prozessoptimierung und Strategiefindung sind zwei zentrale Themen, die Ihre Unternehmen für Unternehmen der Kommunalwirtschaft anbieten – wie kann Digitalisierung dabei nutzbringend eingebunden werden?
Bei allen Buzzwords, die in der Branche teilweise ungefiltert umherfliegen – ohne strategisches Gesamtkonzept sollte man sich nicht auf die Reise begeben. Digitalisierung ist ja kein Selbstzweck, sondern muss Bedürfnisse erfüllen. Die können intrinsisch oder extrinsisch motiviert sein. Je nachdem ob sie Kundenprozesse digital gestalten, ein digitales Büro bauen wollen oder einen smart-city-Ansatz verfolgen – das macht schon einen drastischen Unterschied im Angang und braucht einen strategischen Rahmen."