Gerade als Versicherungsunternehmen verwalten Sie viele sensible Daten. Die Stichworte Datenschutz und Datendiebstahl werden jedoch immer wieder im Zuge der Digitalisierung genannt. Wie treten Sie Kritikern gegenüber?
Hierbei sind wir an mehreren Stellen unterwegs. Zunächst spielt der Datenschutz für uns eine sehr wichtige Rolle. Über technologische und organisatorische Maßnahmen, die laufend überprüft werden, gewährleisten wir die Sicherheit der Daten. Darüber hinaus ist es auch wichtig, mit dem Kunden zu kommunizieren, zu erklären, dass seine Daten sicher sind und ihm mögliche Sorgen bezüglich des Datenschutzes zu nehmen. Dabei kommunizieren wir transparent an den relevanten Kundenkontaktpunkten, welche Daten wir warum verwenden, wo sie gespeichert werden und auch welche Daten wir nicht nutzen. Zudem ist es wichtig, in diesem Zusammenhang dem Kunden die Mehrwerte zu vermitteln. Im Vorfeld der Einführung unserer Smart Insurance-Produkte waren wir bzw. sind wir auch weiterhin im Austausch mit den Datenschutzbehörden, was ein weiterer Vertrauensbeweis in Richtung unserer Kunden ist."
Welche persönlichen Visionen haben Sie für die „digitale Transformation“? Wo sehen Sie Deutschland in 30 Jahren?
Wir leben in einer schnelllebigen Welt. Wer hätte zum Beispiel vor 10 Jahren gedacht, dass wir uns heute ein Leben ohne Smartphone nur schwer vorstellen können. Die digitale Transformation wird uns weiterhin stetig begleiten. Unternehmen werden sich an verändertes Kundenverhalten anpassen, woraus wiederum neue Innovationen entstehen.
Ich gehe davon aus, dass in Zukunft unser Leben deutlich smarter sein wird. Virtuelle Assistenten bzw. intelligente Roboter und digitale Services werden für uns dabei selbstverständlich sein und uns individuell im Lebensalltag in unterschiedlichen Situationen unterstützen, ob zum Wohle unserer Gesundheit, im Haushalt, beim Autofahren oder besser gesagt in unserer Mobilität, in unserer Freizeit oder auch im Arbeitsalltag. Wir werden noch stärker vernetzt und aktiv oder passiv beteiligt sein an der laufenden Entwicklung von Innovationen. In unserer Freizeit wird das Pflegen von sozialen bzw. persönlichen Kontakten als notwendiges Gegengewicht zur zunehmenden Digitalisierung noch wichtiger werden.
Bei der Anwendung und Verbreitung von IoT bzw. intelligenten Sensoren sowie insbesondere im Bereich Big Data und Artificial Intelligence stehen wir noch am Anfang. In 30 Jahren werden diese oder ähnliche Technologien eine wichtige Grundlage für unser Smart Living sein. Ich hoffe, dass in Deutschland die Rahmenbedingungen für den digitalen Wandel noch weiter optimiert werden, um im internationalen Vergleich mitzuhalten."