Wo sehen Sie das größte Potenzial hinsichtlich der Automation im Abrechnungswesen?
Unternehmen setzen verstärkt Software-Robots ein, die sich häufig wiederholende Aufgaben automatisieren, um die Effizienz von Prozessen zu steigern und Kosten zu reduzieren. Hierdurch werden Routineaufgaben automatisiert und die jeweiligen Aufgaben werden geschäftsprozessübergreifend gemanagt, so dass Abläufe von Mitarbeitern und Robots aufeinander abgestimmt werden, um optimale Workflows zu bilden."
Steigende Lebenserwartungen und mehr Alterserkrankungen – der demografische Wandel wird perspektivisch gerade bei den Krankenkassen für ein erhöhtes Arbeitspensum sorgen. Wie kann dieser wachsende Berg an Anträgen bewältigt werden?
Unter dem Stichwort demographischer Wandel lassen sich viele Anwendungsszenarien für die digitale Transformation finden. Zwei Stichworte werfe ich an dieser Stelle in den Raum. Zum einen brechen den Kassen Arbeitskräfte in den nächsten fünf bis zehn Jahren weg. Deren Aufgaben müssen durch digitalisierte sogenannte Ende-zu-Ende-Prozesse aufgefangen werden.
Nicht umsonst hat es bei der BARMER das Projekt „Aufbruch“ gegeben, um beispielsweise von den fast 800 Geschäftsstellen circa 400 abzubauen und diese durch einige wenige Telefoniezentren zu ersetzen. Bei den anderen großen Kassen laufen ganz ähnliche Überlegungen und Projekte.
Zum anderen möchte ich zumindest auf einen weiteren Gedanken hinweisen. Wir wissen alle um den bevorstehenden Pflegenotstand. Dieser gesellschaftliche Tsunami wird sich auch kaum abwenden lassen. Pflege-Roboter klingt für viele grauenhaft, unmenschlich und unvorstellbar. Wir werden uns damit aber anfreunden müssen – ob wir wollen oder nicht."