Als Vorsitzender des Verbandes „Die Jungen Unternehmer“ sind Sie politisch aktiv. Was muss Politik jetzt leisten, damit Deutschland den Anschluss nicht verliert und hinsichtlich der Digitalisierung international wettbewerbsfähig bleibt bzw. wird?
Infrastruktur ausbauen. Digitale Infrastruktur. Das ist extrem wichtig. Die Finanzierung durch den Verkauf von staatlichen Beteiligungen wie der Telekom. Parallel dazu möchte ich nicht ausschließen, dass auch Unternehmen an dem Ausbau beteiligt werden.
Wir brauchen dringend eine umfassende Revolution unseres Bildungssystem. Wir müssen digitale Kompetenzen stärken. Wir müssen die Unterschiede zwischen künstlicher Intelligenz und menschlicher Intelligenz herausarbeiten. Was können Menschen leisten, was Maschinen nicht leisten können? Hier müssen wir ansetzen. Macht unser föderales System noch Sinn? Wie können wir Lehrkörper befähigen? Das sind nur einige der relevanten Fragen!
Weiterhin: Ein Sicherheitskonzept aufstellen, die Zusammenarbeit der Behörden verbessern. Kriege werden zukünftig nicht mit den uns bekannten Waffen geführt, sondern über digitale Kanäle ausgetragen.
Wir brauchen einen Digitalboss in Deutschland, der alle digitalen Initiativen der Bundesregierung bündelt. Insgesamt bedarf es einer umfassenden digitalen Agenda.
In der Gesundheitsbranche ist es wichtig, die Digitalisierung zu begleiten. Da einer der größten Hürden die Investitionsbereitschaft ist, stellt sich die Frage, durch Steuervorteile Anreize für die Unternehmen der Branche zu geben. Durch kreativen Einsatz digitaler Lösungen lassen sich die Patientenversorgung optimieren, Diagnose-, Therapie- und Nachsorgeangebote verbessern, und dies sollte unbedingt unterstützt werden. Eine Bedingung für die Machbarkeit der digitalen Transformation bleibt der Ausbau der Breitbandversorgung. Es ist eine Pflicht, dass die Politik die Verantwortung übernimmt.