Interview mit Martin Deitenbeck: Medienunternehmen im Digitalisierungsprozess

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Martin Deitenbeck Martin Deitenbeck

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Medienunternehmen sind im Digitalisierungsprozess in der Regel weiter fortgeschritten als die Unternehmen anderer Branchen. Wie wirkt sich das ganz persönlich auf Ihre Tätigkeit als Geschäftsführer der SLM aus?

Die Digitalisierung und ihre Folgen bilden den Schwerpunkt der aktuellen Arbeit in der Landesmedienanstalt. Das betrifft die klassischen Bereiche des Fernsehens und des Radios und deren Übertragungswege ebenso wie die allgemeinen Entwicklungen im Internet.

Während wir hier im TV-Bereich schon weit fortgeschritten sind (analoge Übertragung gibt es nur noch im Breitbandkabel, und auch hier ist ein Ende absehbar), gibt es auf dem Sektor des Radios noch viel zu tun. Aber auch hier rollt der Zug."

Immer wieder kann man lesen, dass die Digitalisierung klassische Medien wie die Zeitung oder das Fernsehen schon bald verdrängen wird. Das ist bisher nicht passiert – und es sieht auch nicht so aus, als würde dies so schnell stattfinden. Sind die Medienhäuser doch besser aufgestellt als gedacht?

Ich glaube nicht, dass es zu einer Verdrängung im Sinne einer Substitution kommen wird, denke aber, dass die "klassischen Medien" sich anpassen müssen. Im Print-Bereich gibt es hierfür schon zahlreiche Beispiele, wo dem Nutzer im Internet gegenüber demjenigen der reinen Printausgabe zahlreiche Zusatzmöglichkeiten bereitgestellt werden.

Die 1:1-Bereitstellung der Printausgabe als pdf wird in der Zukunft nicht reichen. Und auch auf dem Gebiet der elektronischen Medien geht der Trend zunehmend dahin, den neuen Nutzergewohnheiten entgegenzukommen. Linearer Konsum wird weiter zurückgehen, nicht-lineare Nutzungsformen werden weiter ausgebaut. Viele Unternehmen haben das erkannt und darauf reagiert.


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Martin Deitenbeck

Geschäftsführer Sächsische Landesmedienanstalt

  • Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Heidelberg
  • Mitglied im Bundesverband deutscher Pressesprecher
  • Vorstandsmitglied im Verein Programmberatung für Eltern e.V. (FLIMMO)

beruflicher Werdegang:

  • 1992 – 1999 wissenschaftl. Referent der CDU-Fraktion im Sächsischen Landtag
  • 1999 – 2000 Leiter Presse- und Öffentlichkeitsarbeit/Gremienbüro in der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM)
  • seit 2000 Geschäftsführer der SLM
  • seit 2002 Lehrbeauftragter für Medienrecht an der Hochschule Mittweida
  • von 2008 bis 2013 Vorsitzender der Technischen Konferenz der Landesmedienanstalten (TKLM)
  • seit 2014 Mitglied im Fachausschusses Netze, Technik und Konvergenz, welcher die Entscheidungen von ZAK und Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten (DLM) zu technischen Fragestellungen vorbereitet

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